MITTEN IM OZEAN

Veröffentlicht auf von zeitenwende - ACB

Alle Meine Liebe. Was bedeutet das deines Erachtens? Bloß eine kleine Liebe. Bloß manchmal? Dann und wann? Sofern du mal Glück hast?

Wenn du dich mitten im Ozean befindest, siehst du nicht alle Wellen, die zur Küste hin laufen. So weit kannst du nicht sehen. Du hältst dich in der Mitte des Ozeans auf. Allerdings kannst du wissen, dass die Wellen, die du nicht siehst, nichtsdestotrotz zur Küste hinführen. Sie leiten dich zu deiner erwünschten Örtlichkeit. Selbst wenn die See rauh ist, die Wellen leiten dich.

Die Wellen des Lebens sind nicht immer, worauf du versessen bist, dennoch, wie kannst du sagen, dass sie nicht die richtigen sind? In Zeiträumen mit allem Anschein nach großen Schwierigkeiten ist es leicht zu sagen: „Es ist Gottes Wille“, als hätte Ich, Gott, eine andere Bestimmung für dich im Sinn, als wäre Ich ein perverser Gott, ein unwiderlegbarer Gott, der selbst Kinder Müttern und Mütter Kindern wegnimmt, ein harthäutiger, ein gefühlloser, ein grausamer, ein respektloser Gott sozusagen.

Ich nehme euren Kummer nicht leicht. Ich sähe es gerne, wenn ihr nicht schmerzerfüllt wärt, und ihr, um ehrlich zu sein, ihr möchtet gerne sagen: „Wieso kann Ich das nicht?“ Ihr könnt die Wellen nicht sehen, wie sie gegen die Küste schlagen. Ich spiele die Pein nicht herunter, die eure Herzen angesichts größerer und kleinerer Befasstheiten in eurem Leben verspüren. Es gibt Zeiten, wann ihr das Gefühl habt, euer Herz würde zerbrechen, danach geschieht etwas noch Herzzerreißenderes, und euer früherer Schmerz übernimmt in der Skala der Wunden eine mindere Stelle.

Als Kind habt ihr die Süßigkeit nicht bekommen, die ihr wolltet, und ihr wart todunglücklich. Ihr konntet es nicht verstehen. Es gab etwas, was ihr euch wünschtet, es lag stracks vor euch, und eure Mutter oder euer Vater wollte es euch nicht geben.

Oder da war es eine Rose, die ihr gerne pflücken wolltet; auch sie wurde euch versagt.

Dann gab es da eine Liebe, die ihr gerne wolltet, und ihr konntet sie nicht haben. Später könntet ihr gar froh gewesen sein, dass es nicht dazu gekommen war.

Es gibt fernere Tragödien im Leben, bei denen ihr deren Weisheit niemals seht. Ihr seht niemals den Nutzen und Ertrag. Nichts lindert euer wundes Herz. Auf die Frage etwa 'Wieso, wieso bloß ist er gestorben?' könnt ihr keine Antwort finden. Alles, was ihr wisst, aus allem, was ihr wisst, kommt es zur Aussage, dass er gestorben ist, und dies schmerzt. Gibt es relative Grade des Schmerzes? Ja, die gibt es, und dennoch ist Schmerz Schmerz.

Du kennst Meine Antwort. Es gibt keinen Tod. Da ist das, was unumstößlich wie Tod aussieht. Das Leben auf der Erde ist ein Zwischenspiel. Der Tod des Körpers, Geliebte, ist beiläufig. Er ist nicht die Tragödie, die er eurem Empfinden nach ist. Das Leben ist für dich aus Gutem, Schlechtem, aus nicht so Gutem oder nicht so Schlechtem gemacht, der Tod des Körpers eines geliebten Nahestehenden ist indes keineswegs ein grausamer Schnitt des Chirurgenmessers.

Einem Menschen wie du allerdings - - wie bist du womöglich imstande zu denken - ganz zu schweigen davon, zu fühlen -, dass alles richtig so sei? Dein geliebter Angehöriger hat an Häfen angelegt, die so weit außerhalb deiner Reichweite und Sicht liegen, dass du sie dir nicht einmal vorstellen kannst. Was wäre, falls das, was du Tod nennst, ein Anlass zur Freude ist? Was wäre, falls das sein kann? Jedenfalls, ihr Teuren, ist er keineswegs das Niederknüppeln, das er euch eures Erachtens derzeit ist. Der Tod des Körpers hat nicht die Endgültigkeit zu haben, die er eurem Dafürhalten nach hat. Er ist ein Öffnen. Er ist nicht angelegt, euch oder demjenigen, der seinen Körper ablegt, wehzutun. Der Körper ist euch groß und bedeutsam. Die Welt äußert, der Tod des Körpers sei eine riesige todbringende Angelegenheit, während er schier ein Hindurchgehen durch einen Spiegel ist.

Dennoch könnt ihr keinen Trost finden. Einerlei ob es sich um ein kleines Kind oder einen alten Vater handelt, ihr weint und könnt nicht verstehen, könnt nicht akzeptieren, und auf diese Weise bekämpft ihr das, was, während ihr in einem Körper auf Erden weilt, unumgänglich ist. Der Tod des Körpers ist euch etwas Bedeutsames, freilich ist er nichts Bedeutsames. Er ist Illusion, Geliebte. Ich nehme niemanden weg.


Übersetzt von: Theophil


Original-Seite :http://www.heavenletters.org/in-the-middle-of-the-ocean.html

Veröffentlicht in Gespräche mit Gott

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