DU BEFINDEST DICH JETZT AN EINEM HÖHEREN ORT
Es gibt kein Verschulden, und es gibt keine Entschuldigung.
Du kannst nicht auf Zehenspitzen durchs Leben gehen. Es gibt kein Schuldhaben, und es gibt keine Entschuldigung, und gleichwohl werden Fehler begangen, und Bedauern und Schuld werden in deren Kielwasser zurückgelassen. Gewähre deinen Fehlern keinen Unterschlupf. Du hast sie ebenso los zu lassen, wie du die Fehler Anderer los zu lassen hast.
Genauso wenig hast du dir Entschuldigungen für dich selber auszustellen. Es ist wahr, du wusstest es nicht besser. Rücke nun vor.
Sei ein Befürworter von Entgegenkommen. Habe Wohlwollen dir selber und Anderen gegenüber. Dies ist dein Ruder richtig stellen. Stelle dein Ruder richtig, und alles weitere wird folgen. Du steuerst durch die seichten Stellen des Lebens. Wohlwollen ist dein Ruder.
Tue dir selber, so wie du es Anderen tust. Es gibt keine Anderen. Es gibt keine Nachbarn. Es ist alles insgesamt du selber. Kränke nicht, und du wirst keine Kränkung erleben, deretwegen du zerknirscht bist. Es ist für dich ganz und gar nicht das Richtige, dich mit dir nicht zu befreunden.
Das Schönste, was du jetzt im Augenblick für dich tun kannst, ist aus der Vergangenheit herausspringen und dort nicht mehr länger zu gerinnen. Du befindest dich jetzt an einer höheren Stelle. Du setzt Segel für neue Häfen, und altgewohnter Ballast ist dir ohne Nutzen. Er ist Müll. Wirf ihn über Bord.
Du hast entschieden zu lange zu viel mit dir herumgetragen. Rücke das heraus, was herausgerückt gehört. Die Vergangenheit los lassen ist ein Muster los lassen. Du machst Platz für Neues, und neu, das ist es. Neue Tage gibt es nicht grundlos. Es gibt neue Tage, damit du aufrücken kannst. Zu viel Gepäck, und du hast dich hektisch mit ihm zu beschäftigen.
Alles, was du besitzt, besitzt dich. Sei durch mit der Vergangenheit, denn sie hält dich zurück, und du bist jemand, dem es angelegen ist, voranzugehen. Du nimmst jetzt einen neuen Pfad. Du lässt das Ego hinter dir. Was ist das Ego anderes als eine Ansammlung von Vergangenheit, als Andenken hier und dort auf einer Étagère? Etliche Andenken sind Schrammen. Lasse Andenken los.
Die Vergangenheit war eine mindere Zeit. Die Gegenwart ist ein größerer Moment.
Es gibt ohnehin keine Vergangenheit, zu der zurückzukehren wäre. Sie kann bloß ein Schatten sein. Sei im Tageslicht des Heute. Lasse die Sonne aus deinem Herzen heraus kommen. Lasse die Vergangenheit Vergangenheit sein. Die ganze Vergangenheit, all ihre Schätze und all ihr Weh, denn jedwede Vergangenheit ist eine vorübergehende Grille. Sie ist eine Idee, so wie Zukunft eine Idee ist. Ideen sind Rückbesinnungen oder Vorhersagen. Eben dieser Augenblick, so wie er auf Erden in der Zeit kenntlich gemacht ist, ist alles, was ist, und er verschiebt sich derart zügig. Die Gegenwart liest dich auf, und hernach legt sie dich nieder, und ein anderer Augenblick legt mit dir ab.
In Wahrheit existiert Zeit nicht. Nichts von ihr existiert. Ewigkeit existiert, gleichwohl ist Ewigkeit keine Ansammlung von Zeit. In der Ewigkeit ticken keine Uhren. Es gibt keine Zeitansage. Es gibt kein Spüren von ihr, keine Anzeigen von ihr. Nicht-Zeit ist nicht wie Zeit welcher Art auch immer. Sie hat damit keine Ähnlichkeit. Zeit ist eine Kammer. Zeitlosigkeit ist ein Feld guten Glücks. Sie ist wie Weite. Insofern Zeit und Raum nicht sind, und sie sind nicht, ist da Weite. Wir könnten vergleichsweise sagen, dass Zeit, als du Kind warst, wie in der Schule sein ist, und dass Zeitlosigkeit wie Schule ist, wenn sie aus ist und du frei hast. Keine Zwingen mehr an dir. Weite ist bar der Form und bar der Zeit.
Dein natürliches Habitat ist Weite. Von Weite kamst du her. Und zur Weite gehst du. Weite eignet dir. Unbeschränktheit ist dein. Fliege.
Übersetzt von: Theophil
Original-Seite : http://www.heavenletters.org/you-are-in-a-higher-place-now.html