USA nach Enthüllungen um Schadensbegrenzung bemüht

Veröffentlicht auf von zeitenwende - ACB

Washington (APA/ag.) - Nach der jüngsten Wikileaks-Enthüllung sind die USA um Schadensbegrenzung bemüht. Die Internetplattform begann am Sonntag mit der Veröffentlichung von mehr als 250.000 teils geheimen Dokumenten aus dem US-Außenministerium. Medienberichten zufolge belegen diese u.a., dass Washington UNO-Mitarbeiter ausspionieren lässt und arabische Staaten eine Zerstörung des iranischen Atomprogramms gefordert haben.

Außenamtssprecher Philip Crowley spielte die Spionagevorwürfe herunter. "Unsere Diplomaten sind einfach nur das, Diplomaten. Sie tragen Informationen zusammen, die unsere Politik und unser Handeln bestimmen." Genau das täten Diplomaten in aller Welt seit Jahrhunderten. Das Weiße Haus erklärte, es liege in der Natur der Sache, dass Feldberichte nach Washington freimütig seien und oftmals unvollständige Informationen enthielten. Sie seien weder ein Ausdruck seiner Politik, noch formten sie die endgültigen, politischen Entscheidungen des Weißen Hauses.

Der italienische Außenminister Franco Frattini sagte, die Veröffentlichungen seien "der 11. September für die Weltdiplomatie". Der "Spiegel" schrieb am Sonntag, die nun veröffentlichten Unterlagen seien "der GAU für die amerikanische Außenpolitik". Die Depeschen enthielten unter anderem heikle Informationen über internationale Waffengeschäfte und hielten "Amerikas zuweilen arroganten Blick auf die Welt" fest. Auch die Zeitungen "New York Times" in den USA, der "Guardian" in Großbritannien, "Le Monde" in Frankreich und "El País" in Spanien hatte die Dokumente im Voraus zur Verfügung gestellt bekommen und am Sonntagabend zum Teil veröffentlicht.

Wikileaks-Gründer Julian Assange erklärte, Washington versuche, mutmaßliche Beweise für "Menschenrechtsverletzungen und weiteres kriminelles Verhalten" der US-Regierung zu vertuschen. Die Veröffentlichungen zeigten den Widerspruch auf zwischen dem öffentlichen Bild der USA und dem, was Washington "hinter verschlossenen Türen sagt".

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