DAS LEBEN STRÖMT GERADE ENTLANG

Veröffentlicht auf von Zeitenwende 2012 - RaSa Nuj

Gott redete:


Du weißt, dass du das Leben auf der Erde auf zahlreichen Ebenen lebst. Deine Gedanken statten vielen Orten einen Besuch ab, und du durchläufst zahlreiche Dinge, und alle auf zahlreichen Ebenen. Es kann Freude und Sorge zum gleichen Zeitpunkt existieren. Du brauchst dich nicht für das eine oder das andere zu entscheiden. Und insgesamt gesehen, die äußerste Tiefe der Sorge und die Höhen der Freuden – sie sind allesamt flüchtig, und letzten Endes werden sie, einerlei wie tief und bedeutsam sie dir sind, nicht immerzu sein.


Es wird euch wohl schwer fallen, anzuerkennen, dass ihr nicht immer die Gefühle haben werdet, die ihr jetzt habt, denn ihr könntet das Empfinden haben, ihr würdet führende Teilhaber an eurem Leben geringschätzig behandeln. Wie könnt ihr etwa, das könntet ihr zu euch sagen, wie könnt ihr es aufgeben, euch um diesen oder jenen zu kümmern? Ihr könnt das Gefühl haben: „Wie kann ich meine eigentümlichen Angedenken aufgeben?“ Ihr könnt das Gefühl haben, dass ihr all die Liebe hinauswerft, die ja jene Gedenken repräsentieren.


Halte es sich nun im Gedächtnis auf oder nicht - das, was seine Eindrücke auf euch geprägt hat, bleibt, selbst während es nicht mehr länger seine Markierungen auf euch hinterlässt.


Es gibt nichts, was ihr aufzubewahren habt. Auf eurem Herzen niedergeschrieben, das ist auskömmlich. Es ist etwas mehr dran an eurem Leben und an den Menschen in ihm denn das, was ihr zusammentragt und aufhäuft. Ihr vermögt vielleicht besser zu verstehen, dass euer Wert nicht darauf fußt, was im Leben geschieht. In dem Sinne, dass ihr versteht, dass ihr auf der Arbeit gefeuert werden könnt und deswegen nicht minder seid, haltet ihr immer noch an den Menschen fest, die in eurem Leben euren Hauptpfeiler darstellten. Es ist, als gälte es euch, sie los zu lassen, damit ihr das Gefühl hättet, minder zu sein.


Es gibt kein mehr und es gibt kein weniger. Ihr seid weder mehr noch weniger. Dies ist pur aus einer Linse heraus in Betracht genommen, Geliebte, unterdessen euer Leben aus zahlreichen Richtungen her kommt.


Ihr habt Erstellen nicht nötig. Ihr habt es nicht nötig, an der Vergangenheit festzuhalten. Ihr seid weitaus mehr als eure Vergangenheit. Ihr seid weitaus mehr als eure Zukunft. Ihr seid weitaus mehr als dies oder das, welches ihr betreibt.


Es war einmal, da spieltet ihr Hüpfekästchen. Ihr ließt das Hüpfekästchen-Spielen auf sich beruhen. Es war herrlich. Es war keine Entbehrung, das Himmel-und-Hölle-Spiel los zu lassen. Es ist kein Entzug, irgendwas oder irgendwen los zu lassen. Niemand in eurem Leben ist so angelegt, in einem Haftraum zu verbleiben.


Ein Gemälde wurde gemalt, und in der Sonne des Tages verblasst es. Malt neue Gemälde, Geliebte. So wie der Tag zur Nacht gerät, so gibt es stets eine weitere Morgendämmerung, und ihr erhebt euch mit ihr.


Es gibt kein Unheil. Dem zum Trotz, was ihr aus dem Leben macht, es gibt kein Rauf und Runter. Auf und Ab sind nur eine Manier, auf das Leben zu blicken. Auf einer anderen Ebene, da strömt das Leben einfach entlang. Es gibt nichts, über das du stolperst oder was dich drosselt, ebenso wenig ist es so, dass dich etwas schneller werden lässt. Das Leben geht stets schlicht über dem Berggipfel auf, nicht anders wie die Sonne aufsteigt. Es ist eine Routine, die nicht wie eine Routine erscheint, und doch, das Leben geht einfach ständig über dem Berg auf.


Es ist, wie wenn du einen Griff am Leben drehst, in etwa so wie du ein altes Grammophon oder eine Hand-Nussmühle aufziehst. Jetzt drückst du einen Knopf. Jetzt denkst du etwa einen Gedanken. Das Leben schlendert einfach unaufhörlich entlang. Du bist dem Leben nicht treubrüchig, so du die Vergangenheit dort abstellst, wo sie zu liegen kommt. Noch auch bist du treu, indem du die Vergangenheit ununterbrochen durchsiehst, als wäre sie als Betperlen zum Zählen ausgewiesen.


Es gibt nichts, was du in feierlicher Weise zu zählen hast, nichts aus der Vergangenheit, nichts aus der Gegenwart, und nichts aus dem Danach.


Du rennst außer Atem durch ein Kinderbilderbuch, oder du bist das Triebwerk, das seine Leistung erbringen kann, oder du bist ein Übersetzer von Fiktion in die Wahrheit, und die gleiche Geschichte wird erzählt und wieder erzählt, und eines Tages lässt du die Geschichten auf sich beruhen, so wie ein Vogel aus den Blättern des Gesträuchs aufgescheucht wird und sich nach weiter weg aufmacht, denn deine Augen zu folgen vermögen.

Übersetzt von: Theophil


Original-Seite : http://www.heavenletters.org/life-just-streams-along.html

Veröffentlicht in Heavenletters

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